Heute müssen wir wieder einmal die Marketing-Banane vergeben. Und diesmal geht sie an ein Unternehmen, das sich in seiner Werbung gerne als moderner Dienstleister positioniert: Die Deutsche Post AG. Wer jedoch die Hauptpost in Krefeld besucht der merkt schnell, dass es dort mit der Dienstleistungsqualität nicht weit her ist. Und deshalb geht die Marketing-Banane im September 2013 an die Hauptpost in Krefeld.
Doch was musste passieren, damit das Hauptpostamt in Krefeld die Marketing-Banane erhält? Nun, alles begann damit, dass ich ein Paket erhalten habe. Allerdings war ich wegen eines Termins unterwegs, als der freundliche Paketzusteller eben dieses Paket zustellen wollte.
Ja, und so fand ich also einen Zettel im Briefkasten. Dieser enthielt den Hinweis, dass ich das Paket im Hauptpostamt am Ostwall in Krefeld abholen könnte, da ich ja zum Zustellungstermin nicht persönlich anwesend war.
Also fuhr ich am Folgetag zur Hauptpost in Krefeld. Dies ist jeoch immer ein sehr zeitaufwändiges Unterfangen, da dort grundsätzlich viel zu wenig Schalter geöffnet sind. Außerdem versprühen die fleißigen und modernen Dienstleister hinter dem Tresen einen Elan, der geradezu seinesgleichen sucht. Fast ist man gehalten zu versuchen, den Schalterbeamten während des Laufens im Dienst die Schuhe zu besohlen.
Also stand ich erst einmal eine halbe Stunde in der Schlange. Kein Problem, denn ich habe ja schließlich nichts Besseres zu tun.
Doch plötzlich passierte etwas völlig unerwartetes: Es wurde tatsächlich ein neuer Schalter geöffnet! Ein äußerst freundlicher Mitarbeiter blaffte in einem sehr motzigen Ton: “Es geht weiter!”
Na super! Endlich kam Bewegung in die Bude. Ich ging also zum Schalter und wurde Zeuge eines recht lautstark ausgetragenen Monologs des freundlichen Schalterbeamten, in dem er seinem benachbarten Kollegen in aggressivem Ton erklärte, dass er kein Problem damit hätte, “jemandem auf die Fresse zu hauen.”
Ja, das ist wahrlich gelebte Dienstleistungsqualität. Dank einer derartigen potentiellen Gewaltandrohung fühlt man sich doch als Kunde bestens aufgehoben. Da beschleicht einen wirklich das Gefühl, bei einem modernen Dienstleister gelandet zu sein, dem das Wohl seiner zahlenden Kundschaft am Herzen liegt.
Immerhin: Diesem Dienstleistungs-Guru ist es tatsächlich gelungen, mein Anliegen zu bearbeiten, ohne dass mir weitere Gewalt angedroht wurde. Dafür blaffte er, als ich den Schalter verließ: “Eh! Es geht weiter! Ha’m'se Knöppe auf’fe Augen?”
Wow! Ich verließ die Postfiliale am Ostwall in Krefeld mit dem guten Gefühl, als Kunde wirklich jederzeit willkommen zu sein. Ja, im Hauptpostamt in Krefeld, da wird Dienstleistungsqualität gelebt und die Kundenzufriedenheit hochgehalten.
Was bleibt noch? Ach ja: Wir müssen die Marketing-Banane verleihen. Und die hat sich die Deutsche Post AG dank ihrer vertrieblich so ausgezeichnet geschulten Mitarbeiter doch redlich verdient.
Bildnachweis für das “Bananenbild”: Lizenzfreies Bild aus der Datenbank FreePhotosBank
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