Unseren Marketing-Negativ-Preis Marketing-Banane habe ich nun schon seit längerer Zeit nicht mehr vergeben. Aber heute ist er fällig. Er geht an Vodafone für eine nervige Aktion, die man nur noch als Spam bezeichnen kann.
Ich bin Mobilfunk-Kunde bei Vodafone. Ich nutze mein Smartphone für mein Business. Ich telefoniere damit und nutze auch SMS oder WhatsApp. Und ja, ich fotografiere durchaus auch damit. Machen wir es kurz: Ich nutze Funktionen, die mir die Arbeit erleichtern. An Spielen, Musik auf dem Smartphone und sonstigem Zeitvertreib habe ich kein Interesse. Nicht, dass ich keine Musik hören würde. Im Gegenteil. Aber nur so einfach unterwegs vom Smartphone? Nein Danke!
Vodafone ist jedoch der Meinung, mir regelmäßig Systemnachrichten über neue Apps, Musikangebote und was weiß ich noch alles auf mein Smartphone schicken zu müssen. Alleine das nervt schon, denn schließlich bekommt man ja nicht nur eine unsinnige Nachricht am Tag. Im Gegenteil: Es rufen Callcenter an, die wichtige Aktientipps haben. Es nerven Spammer per E-Mail und auch die Knalltüten von Lotto Faber überschwemmen meinen Briefkasten regelmäßig mit ihrem Werbemüll.
Heute Morgen wollte Vodafone mir einen Dienst bzw. eine App namens Vodafone MyTone andrehen. Vodafone MyTone ist ein offenbar kostenpflichtiger Dienst, mit dem man Songs anstelle des Freizeichens nutzen kann. Wenn mich also jemand anruft, hört er – die Nutzung von Vodafone MyTone vorausgesetzt – statt eines Freizeichens einen Song. Ziemlich sinnfrei, oder? Und für solch einen Quatsch soll man auch noch Geld ausgeben. Will ich nicht, brauche ich nicht – also drückte ich den Werbemüll einfach weg.
Nur eine halbe Stunde später kam erneut die Nachricht: Wieder diente man mir Vodafone MyTone an. Wie schon gesagt: Ich brauche diesen Quatsch nicht. Also drückte ich die neuerliche Werbemüll-Nachricht wieder weg. Wiederum eine halbe Stunde später ging mir Vodafone erneut mit diesem unsäglichen Werbedreck auf die Eier. Denn erneut kam eine Systemnachricht, die fröhlich verkündete, dass nun Vodafone MyTone für mich bereitstünde.
Ich rief also bei Vodafone an und erwischte eine Mitarbeiterin, die an Dämlichkeit nicht zu überbieten war. Ich erläuterte, dass ich Systemnachrichten von Vodafone erhalten würde und die Mitarbeiterin schwadronierte von SMS, die ich bekommen würde. Und am Empfang von SMS könnte sie ja nichts machen. Ich sollte das einfach ignorieren.
Ich erläuterte, dass ich keine SMS, sondern eine Nachricht aus dem Vodafone-System bekommen hätte. Die Callcenter-Dumpfbacke behauptete daraufhin, dass ich gesagt hätte, ich würde Werbe-SMS bekommen. Also erläuterte ich das Problem erneut. Daraufhin erklärte mir die Callcenter-Dumpfbacke ein weiteres Mal, dass Vodafone auf Werbe-SMS keinen Einfluss hätte. Also erläuterte ich ein weiteres Mal, dass ich keine SMS erhalten hätte, sondern dass ich ständig Nachrichten von Vodafone bekäme, die mir Vodafone MyTone andrehen wollten. Auf meinen Hinweis, dass es also nicht um SMS von fremden Dritten ginge, antwortete die Callcenter-Dumpfbacke wiederum: „Das haben Sie aber so gesagt“.
Ich versuchte es erneut und die Callcenter-Dumpfbacke fing wieder an, mir irgendeinen Schwachsinn von SMS zu erzählen. Da habe ich dann einfach aufgelegt. Diese Vodafone-Callcenter-Dumpfbacke war tatsächlich zu dämlich, auch nur ansatzweise sinnverstehend zuzuhören.
Am Problem geändert hat das natürlich nichts. Ich erhielt vor ungefähr einer halben Stunde die heute geschätzt zehnte Nachricht, dass nun – Hurra! – Vodafone MyTone für mich bereitstünde.
Liebe Leute von Vodafone: Ich habe einen Business-Vertrag. Was also soll ich mit blödsinnigen Apps für pubertierende Spielkinder? Außerdem: Wenn das Angebot schon unverlangt eingeht und ich es wegdrücke, dann bedeutet das:
Ich will das nicht!
Habt Ihr das verstanden? Ich werde es auch dann nicht wollen, wenn man mir den Mist noch zwanzig Mal schickt. Nein, ich will das wirklich nicht. So wie ich auch ansonsten keine Nachrichten will, die mir Musik-Downloads oder sinnfreie Spielkind-Apps – und dann noch am besten mit irgendwelchen Abos – andrehen wollen.
Ich verstehe nicht, wie man so dämlich sein kann, langjährige zahlende Kunden derart auf die Palme zu bringen. Es ist mir schleierhaft, weshalb man für solch einen Dreck riskiert, dass Kunden zu einem anderen Anbieter wechseln. Erst Recht verstehe ich nicht, weshalb in einem Callcenter derart dämliche Mitarbeiter eingestellt werden, dass diese nicht einmal ansatzweise begreifen, welches Problem der Kunde überhaupt hat. Man wird mit Werbemüll genervt und scheitert dann noch an der nicht vorhandenen Kommunikations- und Lösungskompetenz einer völlig unfähigen Mitarbeiterin.
Ich gratuliere: Wie blöd muss man sein, um seine Kunden derart zu verärgern? Deshalb verleihe ich heute die Marketing-Banane an Vodafone, denn das mindestens zehnmalige Zusenden dieses Werbemülls ist unerträglicher Spam, mit dem das Unternehmen seine Kunden verärgert. Ganz schön dämlich.
Zum Schluss der obligatorische Hinweis an die moralisch flexible Zunft der Abmahnanwälte: Das Bild des Smartphones stammt von Pixabay. Wie man dort auf der Startseite lesen kann, unterliegen die Bilder einer Creative Commons Lizenz. Und hier ist auch der Bildnachweis für das “Bananenbild”: Lizenzfreies Bild aus der Datenbank FreePhotosBank