Heute Morgen bin ich auf dem Weg zu einem Termin an einem Werbeplakat vorbeigefahren, auf der mir diese unsäglich dämliche Marlboro-Kampagne entgegengrinste: “Don’t be a maybe – be Marlboro!”
Für diese herausragend bescheuerte Werbeausage verleihen wir direkt mal die Marketing-Banane. Oder – um quasi beim Thema zu bleiben: Was bitte haben die denn geraucht? Was es auch war: Schlauer macht es offenbar nicht.
Überdies stellt sich die Frage, ob die Zielgruppe eine Werbebotschaft wie “Don’t be a maybe” überhaupt versteht. So ganz klar ist das nämlich nicht, da die Englischkenntnisse großer Teile der Bevölkerung nicht gerade erfreuliche Rückschlüsse auf die Qualität des Sprachunterrichts an unseren Schulen zulassen.
Abgesehen davon erscheint es doch ziemlich bescheuert, dass man in Deutschland auf Englisch für seine Produkte wirbt. Denn wir haben ja beispielsweise keine deutsche Übersetzung für Worte wie “maybe” oder z.B. auch “sale”. Und wenn, dann würden wir die doch never in den mouth nehmen, oder? Maybe würden wir sinnloses Zeugs verdenglischen und mobile phones Handys nennen. Derweil gehen wir ins Office, wo wir dann an Meetings teilnehmen. No problem, das klingt ja auch direkt viel cooler.
Wie dem auch sei: Maybe you should stop smoking. Sonst bekommst Du vielleicht cancer und man braucht wahrlich kein Master-Studium (shit, ich habe noch ein piefiges deutsches Diplom) um zu wissen, dass Rauchen sogar eine heart attack begünstigt.
Andererseits brauchte man natürlich mal eine neue Werbeaussage, da der Marlboro-Mann ja längst an Lungenkrebs gestorben ist und sich ganze pieces aus seiner Raucherlunge gehustet hat. Na ja, es konnte ja keiner wissen, dass smoking serious health damage verursachen kann. Roof-damage verursacht es offenbar auch, denn sonst wäre wohl niemand auf diese Dachschaden-Kampagne gekommen. Immerhin belustigt es, dass Philip Morris für solch einen Schwachsinn noch money ausgibt. Dem Marketing-Verantwortlichen sollte man echt einen kick in seinen arse verpassen.
Derweil denke ich mir: Mal gut, dass wir Deutschen eine eigene Sprache haben. Aber vielleicht liegt da auch der tiefere Sinn dieser völlig bekloppten Don’t-be-a-maybe-Kampagne: Philip Morris und die beauftragte Agentur hoffen, dass aufgrund der Verwendung der englischen Sprache niemand merkt, wie bescheuert die “Werbeaussage” tatsächlich ist.
Andererseits: Womit soll Philip Morris denn bitteschön sonst werben? Vielleicht damit, wie cool Rauchen ist? Denn in der Tat, das ist im wahrsten Sinne des Wortes “cool”, wenn sich die Raucher im Winter bei -15 Grad bibberrnd vor einer Kneipentür einfinden, um zu demonstrieren, dass Rauchen überhaupt nicht süchtig macht. Nein, die frieren nur deshalb, weil Rauchen totaler Lifesyle ist und eigentlich rauchen und frieren die ja richtig gerne.
Funny übrigens, wieviele english words man in solch einem denglischen Text unterbringen kann. Darüber kann man fast vergessen, dass smoking den Screen eines Fernsehers oder PC mit einer herrlich yellow Schicht überziehen kann. Wahrlich: Marlboro hat die Marketing-Banane really redlich verdient.
Bildnachweis für das “Bananenbild”: Lizenzfreies Bild aus der Datenbank FreePhotosBank
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